Die Losung für das Jahr 2010 steht in den sogenannten
„Abschiedsreden“ Jesu, in denen er seine
Jünger darauf vorbereitet, dass er sie verlassen
wird und sie auf seine Gegenwart verzichten müssen.
Es war ein Schock für die Jünger, als Jesus nicht
mehr da war.
Veränderungen stellen unsere Lebensweise in Frage.
Dies haben wir ganz virulent in den letzten Monaten
erlebt. Das Bankwesen ist zusammengebrochen
und konnte nur mit staatlichen Mitteln gerettet
werden. Eine wirtschaftliche Krise war die Folge:
Arbeitsplätze werden abgebaut; Firmen gehen Pleite
oder verlagern ihre Produktion in billigere Länder.
Mancher muss um seinen Arbeitsplatz bangen.
Viele müssen sich mit Kurzarbeit begnügen
und sich so mit einem geringeren Einkommen abfinden.
Da begegnen uns viel Unmut und Frust.
Und doch sagt uns Jesus:
„Euer Herz erschrecke nicht!“
Die weltpolitische Situation ist ebenfalls in Betracht
zu ziehen. Es gibt viele Probleme im Irak und Afghanistan,
die mit Macht und Gewalt nicht zu lösen
sind. Der Iran baut an seiner Atombombe, die eine
Bedrohung für die ganze Region sein wird. Sein Präsident
hetzt gegen Israel und die westlichen Länder.
Wie wird es weitergehen? Es kann einem Angst
und Bange werden, wenn man an die Zukunft
denkt, die uns keineswegs positiv erscheint.
Und doch sagt uns Jesus:
„ Euer Herz erschrecke nicht!“
Die ökologischen Probleme werden immer dringender.
Unsere Atmosphäre erhitzt sich, deren Folgen
unkalkulierbar sind. Wir leben und konsumieren
munter weiter, als würde dieses Problem uns
nichts angehen. Voller Stoltz setzen wir uns in das
neue Auto und denken nicht daran, dass wir damit die Luft verpesten und die Umwelt zerstören. Wohin
wird uns diese Einstellung führen?
Und doch sagt uns Jesus:
Euer Herz erschrecke nicht!“
Als Jesus sich von seinen Jünger verabschiedete,
glaubten diese keine Zukunft mehr zu haben. In
ihren Häusern haben sie sich verbarrikadiert.
Da durften sie sich an Jesu Worte erinnern.
„ Euer Herz erschrecke nicht!“
Auch für uns gibt es immer wieder
Angst, Schrecken und Ausweglosigkeit.
In diesen Zeiten der Ungewissheit zeigt uns Jesus
einen Weg auf. „ Glaubt an Gott und glaubt an
mich!“ Der Glaube oder das Vertrauen ist der Weg
zum Kraftzentrum in uns. Wir entdecken, dass einer
da ist, der uns hilft und begleitet. Wir sind abhängig
von ihm, aber er gibt uns die Kraft die Schrecken
unserer Welt und unseres Lebens zu bewältigen.
Jeder Kontakt mit ihm, durch Gebet oder Stille, macht uns innerlich freier, so dass wir mutig und
unerschrocken leben und ganz gewiss der ungewissen
Zukunft begegnen können.
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